千里之行﹐始于足下
"A journey of a thousand miles begins with one step"
Drei Monate sind seit meinen letzten Update vergangenen und während diesen drei Monaten ist so viel passiert. Vor mir liegen nur noch 90 Tage, drei Monate bis ich in ein Flugzeug steige, was mich in ein mir fremdes Land führt. Ein Land, welches ich schon immer besuchen wollte, werde ich endlich mit meinen eigenen Augen sehen - China. Nicht mehr Südkorea oder Japan, sondern China.
Anfang März hat mich meine baldige Stufenleiterin für eine Chinareise vorgeschlagen. Mir war nicht wirklich klar, was mit einer "Chinareise" gemeint war. Zwei Wochen China kennenlernen in den Sommerferien? Eine Jugendreise? Nein, am 12.03 erfuhr ich, dass es sich um einen dreimonatigen Aufenthalt in Wuhan handelte.
Am Freitag, den 13., hatte ich dann ein Auswahlgespräch mit der Stadt. Und anscheinend ist der Freitag, der 13., doch nicht so ein Unglückstag. Bei dem Gespräch erfuhr ich noch mehr über den Aufenthalt in China. Die Stadt Wuhan lud aus jeder ihrer Partnerstädte ein bis zwei Schüler zwischen 15 - 18 Jahren zu sich ein um dort China kennenzulernen. Diese Schüler würden in einem Internat wohnen und im Wochenende in einer Gastfamilie. Schon ein wenig anders als ein normaler Schüleraustausch, oder?
Bei dem Gespräch waren wir zu viert: Eine Vierzehnjährige, eine Siebzehnjährige, eine Achtzehnjährige und ich. Ich war ziemlich nervös, denn alle von ihnen waren einfach unglaublich nett und sympathisch, sie alle hätten den Aufenthalt verdient. Trotzdem ging ich nach dem Gespräch mit einem guten Gefühl nach Hause, denn ich hatte ja schon ein paar Qualifikationen - Japanisch, Koreanisch und ich wollte Chinesisch wählen.
Uns wurde mitgeteilt, dass wir am Dienstag, den 17.03, Bescheid bekämen. Während den Tagen zwischen den Gespräch und Dienstag konnte ich kaum schlafen, ich war so nervös und hatte so große Angst, dass ich nicht gehen konnte. Ich habe in diesen Tagen mich sehr viel mit Wuhan beschäftigt und mich in die Stadt verliebt. Wie enttäuscht ich gewesen wäre, hätte es nicht geklappt.
Dann schließlich war es so weit: Dienstag. Ich wartete den ganzen Tag auf der Schule auf einen Anruf oder eine E-Mail, leider vergebens. Aber kurz nachdem ich zuhause ankam, sah ich eine neue Mail in meinen Postfach, öffnete sie mit pochenden Herzen - und sie war leer! Ich wäre fast umgekippt, so nervös war ich. Schließlich habe ich im Büro der netten, zuständigen Dame angerufen und sie sagte mir: "Ach Lea, du bist einer der zwei..." Meine ganze Familie und ich hielten den Atem an. "... die wir nach Wuhan schicken!". Ich bin vor Freude hochgesprungen, habe geschrien. Ich kann nur sagen, dass war der beste Tag in meinen Leben.
Am nächsten Tag habe ich mehrere Informationen bekommen. Meine zwei Schulen wären die Wuhan Fremdsprachen Schule und die No. 1 Middle School.
Außerdem erhielt ich viele Unterlagen, die ich ausfüllen musste. Am Ende der ganzen Dokumente standen noch weitere Infos über unseren Aufenthalt. Wir haben neun Stunden chinesisch pro Woche, das heißt: drei Tage jeweils drei Stunden chinesisch Unterricht. Dann hätten wir an zwei Tagen Kulturunterricht, wo wir Tai Chi machen, Frühlingsrollen zubereiten, Kalligraphie erlernen und noch mehr. Und jedes zweite Wochenende machen wir einen Ausflug, z.B. zur 京劇 (Peking Oper).
Seit Anfang Mai nehme ich jetzt auch schon chinesisch Unterricht und das Lernen macht mir echt totalen Spaß. Chinesisch ist so eine tolle Sprache, nur die Aussprache ist etwas schwer. Aber na ja, es wird bestimmt nocht besser gehen.
Momentan warte ich auf den Welcome Letter um mein Visum zu beantragen und dann geht es schon bald los, am 7. September heißt es Abschied nehmen.
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